Newsletter Juni 3

Das erste Wochenende Kinobetrieb haben wir nach sieben Monaten Lockdown hinter uns gebracht, wenn auch nur im Atelier, wo die Premiere von TINA vom Stapel lief und gestern der bezaubernde FRÜHLING IN PARIS auf viel Aufmerksamkeit traf. Trotz super sonnigem Wetter können wir rege Resonanz und angenehm gefüllte Kinosäle vermelden. Das macht Mut für weitere Taten und weitere neue Filme. Dreizehn Stück werden es sein, wenn am nächsten Donnerstag all unsere Kinos wieder öffnen. Mit dem Konzertfilm LINDEMANN IN MOSCOW kommt am Freitag eine weitere Premiere hinzu; dann geht unser Open Air Kino Vier Linden an den Start.
Aber nicht nur die Quantität stimmt, sondern auch die Qualität der Filme ist bemerkenswert. An erster Stelle ist da sicher der diesjährige Oscar-Gewinner NOMADLAND zu nennen, gefolgt von Maria Schraders Berlinale-Überraschung ICH BIN DEIN MENSCH und Golden Globe Gewinnerin Jodie Foster in DER MAURETANIER. Ein echtes Juwel ist FRÜHLING IN PARIS, der im letzten Jahr ins Filmfest Cannes berufen wurde, dort aber nie wegen Corona laufen konnte. Am Schluss noch ein Geheimtipp meinerseits: MAY, DIE DRITTE FRAU ist ein Film der vietnamesischen Regisseurin Ash Mayfair, die uns einen Einblick in das Leben von Frauen auf einer Seidenfarm Ende des 19. Jahrhunderts in ihrem Heimatland vermittelt. Behutsam erzählt, erinnert er in seiner Sinnlichkeit an das Werk ihres Landsmanns Trần Anh Hùng DER DUFT DER GRÜNEN PAPAYA aus dem Jahre 1993, und ist dennoch auch politisches Frauenkino, das uns heute noch sehr bekannt vorkommende Missstände aus dem vorletzten Jahrhundert aufzeigt.
Übrigens bis auf DER MAURETANIER sind alle Filme von Frauen inszeniert und in jedem von Ihnen spielen Frauen die Hauptrolle. //Kalle Somnitz