zum Tod von Paul Auster

zum Tod von Paul Auster

Vorführungen

Paul Auster

Dem US-amerikanischen Schriftsteller Paul Benjamin Auster, geboren 1947 in New Jersey, gelang der internationale Durchbruch Mitte der 1980er Jahre mit seiner „New York Trilogie“, mit der er sich direkt v.a. als Beobachter des Lebens in der Großstadt etablierte. Ein Jahrzehnt und fünf Romane später verschlug es ihn zum Film, als der mit ihm befreundete Regisseur Wayne Wang die Idee zur Adaption einer Kurzgeschichte hatte, die Auster kurz zuvor für die Weihnachtsausgabe der New York Times geschrieben hatte: In „Auggie Wrens Weihnachtsgeschichte“ ging es um den Betreiber eines kleinen Tabakladens in Brooklyn, der das Leben der kleinen Leute um ihn herum beobachtete. Gemeinsam entwickelten Auster und Wang die Geschichte weiter zu SMOKE, einer filmischen Liebeserklärung an Brooklyn und seine Einwohner und einen kleinen Meilenstein des US-Independent-Kinos mit Harvey Keitel in der Hauptrolle und William Hurt in der Rolle von Austers Alter Ego, einem Kette rauchenden Schriftsteller aus der Nachbarschaft, den das Ganze zu einer neuen Story inspiriert. Neben ein paar weiteren filmischen Experimenten, bei denen Auster z.T. auch Regie führte (z.B. LULU ON THE BRIDGE 1998, ebenfalls mit Harvey Keitel), blieb Auster v.a. beim Schreiben und konnte ein paar Jahre vor seinem zu frühen Tod noch sein nach eigenen Angaben Opus Magnum „4321“ fertigstellen, in dem er für seine Hauptfigur gleich vier verschiedene Lebensläufe parallel entwirft. Am 30. April 2024 erlag er im Alter von 77 Jahren in Brooklyn seiner Erkrankung an Lungenkrebs. Zu diesem Anlass und in seinem Gedenken zeigen wir noch einmal SMOKE im Bambi, seinen, wie wir finden, schönsten Film. // Daniel Bäldle

Abgelaufen