Tom Tykwer zum 60. Geburtstag

Neuer Deutscher Film Reloaded

Vorführungen

Tom Tykwer 2024

Regisseur Tom Tykwer (BABYLON BERLIN, CLOUD ATLAS, DAS PARFUM), der gerade mit DAS LICHT seinen ersten deutschen Kinofilm seit 15 Jahren gemacht hat, wurde am 23. Mai 1965 in Wuppertal geboren. Hier begann er auch seine Kinokarriere als Filmvorführer im Cinema, bevor es ihn mit Anfang zwanzig nach Berlin zog, wo er erst Geschäftsführer eines der ältesten deutschen Kinos, des Moviemento, wurde, bevor er 1992 seine erste kleine Produktionsfirma gründete. Mit ihr realisierte er seinen ersten Langfilm: den Thriller DIE TÖDLICHE MARIA (1993) mit Nina Petri und Joachim Król. Noch für „Das kleine Fernsehspiel“ des ZDF produziert, wurde der Film schnell mit Preisen überhäuft (u.a. Preis des Verbands der deutschen Filmkritik): „Ein ganz auf die visuelle Wirkung hin inszeniertes Spielfilmdebüt von bedrückender Intensität, das vom Talent des Autors zeugt, eine Geschichte filmisch aufzulösen.“ (Lexikon des internationalen Films) Somit als neues deutsches Filmtalent etabliert, tat er sich im Jahr darauf mit zwei weiteren zusammen, den Regisseuren Dani Levy (ALLES AUF ZUCKER) und Wolfgang Becker (GOODBYE, LENIN), und hob mit ihnen den X Filme Creative Pool aus der Taufe: eine wichtige deutsche Independent-Produktionsfirma, die bis heute existiert und nicht nur Filme ihrer drei Gründer realisiert hat. Für sie drehte er mit WINTERSCHLÄFER (1997) seinen zweiten Langfilm, einen „Liebesthriller“ mit Ulrich Matthes und Heino Ferch – diesmal direkt fürs Kino und wiederum mit vielen Preisen dekoriert (u.a. 2x Deutscher Filmpreis für Kamera und Regie). Sein dritter Langfilm LOLA RENNT (1998) schließlich, ein avantgardistisches Spiel mit verschiedenen Variationen ein und derselben Geschichte, verschaffte ihm neben weiteren Preisen (u.a. 8x Deutscher Filmpreis, diesmal auch bester Film) den internationalen Durchbruch und etablierte X Filme weltweit als Synonym für ein aufregend neues, junges deutsches Kino. Auf Basis dieses Erfolgs machte die Produktionsfirma sich weiter unabhängig und gründete ihren eigenen Filmverleih. Der erste Film, den sie damit in die Kinos brachte, war Tykwers vierter: DER KRIEGER + DIE KAISERIN (2000), ein magisches Großstadtmärchen von der Liebe und zugleich ein moderner „Heimatfilm“, so Tykwer, der seiner Heimatstadt Wuppertal mit dem Film ein erkennbares Denkmal setzte und sie in Interviews immer wieder mit San Francisco verglich. Ein vorübergehendes Abschiedsgeschenk, wie sich herausstellte, denn von nun an folgten vor allem internationale Produktionen.

Seine Rückkehr zum deutschen Film und seinen 60. Geburtstag feiern wir mit einer kleinen Werkschau seines deutschen Frühwerks. Seid dabei und erlebt mit uns, wie es damals alles anfing mit Tom Tykwer!

// Daniel Bäldle

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