Die Unschärferelation der Liebe

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Die Unschärferelation der Liebe - 2023
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Das erfolgreiche Off-Broadway-Theaterstück “Heisenberg” des englischen Dramatikers Simon Stephans war am Düsseldorfer Schauspielhaus ein großer Erfolg. In den Hauptrollen brillierten Burghart Klaußner und Caroline Peters. Klaußner hatte so viel Spaß an seiner Rolle, dass er den Regisseur Lars Kraume und Filmproduzent Stefan Arndt davon überzeugen konnte, den Stoff als Kinofilm umzusetzen. Nun kommt das Ergebnis unter dem Titel DIE UNSCHÄRFERELATION DER LIEBE in unsere Kinos - und es hat sich gelohnt.

1927 formulierte der deutsche Quanten-Physiker Heisenberg seine Unschärferelation, die besagt, dass man den Ort und die Geschwindigkeit eines Teilchens nicht gleichzeitig bestimmen kann. Deswegen stellen wir heute noch die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Elektrons in Orbitalen dar. Das brachte Heisenberg 1933 den Nobelpreis ein und den englischen Dramatikers Simon Stephans auf die Idee, dieses Naturgesetz auf die Beziehung zweier Menschen anzuwenden. Er lässt in seinem Theaterstück in einem festgelegten Raum zwei Menschen einander (wie zwei Elektronen) umschwirren und überträgt die Gesetze der Anziehung und Abstoßung auf eine menschliche Beziehung. Mag sein, dass sich dies ein wenig technisch anhört, im Kino und auf der Bühne ist es jedoch ein Mordsspaß.

Der 75-jährige Alex steht auf einem Bahnsteig an einer Haltestelle in Berlin, als er unvermittelt von hinten auf den Hals geküsst wird – von Greta, einer ihm völlig unbekannten Frau. Diese entschuldigt sich schließlich auch, aber nur widerwillig nach einer ausführlichen Wutrede. Sie habe ihren kürzlich verstorbenen Mann vor sich gesehen, gibt sie vor. Was Alex nicht weiß, Greta ist eine notorische Lügnerin oder freundlicher formuliert, jemand mit überbordender Phantasie. Für Alex ist der Fall nach Gretas Erklärung vorerst erledigt. Doch Greta lässt sich nicht so einfach abschütteln. Offensichtlich hat Alex ihr Interesse geweckt, geschickt kitzelt sie immer mehr Infos aus dem eigentlich eher wortkargen Menschen heraus. So zum Beispiel, dass er eine Metzgerei betreibt, die kurz vor der Insolvenz steht.

Zu seiner Überraschung besucht sie ihn am nächsten Tag in derselben. Alex ist irritiert: ist das Zufall, Absicht und wenn ja, welchen Plan verfolgt seine neue Verehrerin? Trotz einiger Zweifel entwickelt Alex immer mehr Zuneigung zu Greta und schließlich verbringen die beiden auch eine gemeinsame Nacht. Er findet heraus, dass sie eigentlich eine alleinerziehende Schulsekretärin ist, die ihren Sohn vermisst, der in Amerika lebt und von dem sie seit Langem nichts mehr gehört hat. Greta möchte zu ihm reisen und ihn suchen. Doch dazu fehlt ihr das Geld. Als sie Alex um 15.000 Euro bittet, um die Reise antreten zu können, trifft Alex eine überraschende Entscheidung: Er kommt einfach mit und beide brechen auf zu einem gemeinsamen Abenteuer nach New Jersey.

DIE UNSCHÄRFETHEORIE DER LIEBE lebt von seinen ebenso scharfsinnigen wie amüsanten Dialogen und der ungeheuren Spielfreude seiner beiden Hauptdarsteller. Vorsichtig öffnet Lars Kraume die Begrenzungen des Theaterstücks und schafft neue stimmige Räume jenseits der bekannten Berliner Tourismus-Pfade für diese ungewöhnliche Liebesgeschichte jenseits aller Normen.

Caroline Peters über ihre Rolle: „Unsere Geschichte ist eine romantische Komödie, die immer in eine andere Richtung abbiegt. Es passiert immer das Unerwartete, was am Ende beim Zuschauer ein gutes Gefühl hinterlässt, weil die Geschichte einen Ausblick und eine Perspektive bietet.“

Burghart Klaußner ergänzt: “Die Dialoge, der Text – kurzum einfach alles lebt von einer erfrischenden Unerwartbarkeit. Es passieren Dinge, die eine Wendung nehmen, an die man nicht im Traum gedacht hätte. Unser Film zeigt, dass aus dem größten Schlamassel immer noch Gold werden kann, kurzum dass die Liebe unsterblich ist. // Anne Wotschke

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