Ein Mann und eine Frau

ausgezeichnet mit 2 Oscars

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Ein Mann und eine Frau - 1966 Poster
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Im letzten Monat zeigten wir “Die schönsten Jahre eines Lebens”, in dem Claude Lelouch sein Liebespaar aus „Ein Mann und eine Frau“ über fünfzig Jahre später noch einmal aufeinandertreffen lässt. Mit den gleichen Hauptdarstellern, geht er der Frage nach, warum die Liebe nicht gehalten hat. Für uns ein Grund, noch einmal den alten Klassiker der Nouvelle Vague, der auch heute noch als eine der schönsten Liebesgeschichten des Kinos gilt, ins Programm zu nehmen.

“Eine wunderschöne, atemberaubende Ausstellung von Bildern… mit dem Problem, dass die Geschichte banal ist.“ schrieb damals die New York Times. Diese Banalität steckt ja bereits im Titel und dennoch strotzt Lelouchs Liebesromanze voller Virtuosität. Nicht nur die Bilder, die stets zwischen Schwarzweiß und Farbe wechseln, sondern der geradezu sentimentale Score, der sich immer wieder in den Vordergrund drängt, machen die Love Story zu einem Novum seiner Zeit. Gemäß der Idee der Nouvelle Vague, hatte wohl noch niemand eine Liebesgeschichte so banal, aber auch so sentimental, ergreifend und virtuos erzählt. 

Wenn am Ende Films Jean-Louis seiner angebeteten Anne am Bahnhof gegenübersteht, ist er einige tausend Kilometer hinter ihr her gefahren. Kein Problem für ihn, ist er doch Rennfahrer. Und Erfolg hat er auch noch. Das Geld fällt für ihn vom Himmel, die Frauen liegen ihm zu Füssen und während er das dolce vita auskostet, träumt er wehmütig von Anne, der einzigen Frau, die er nicht haben kann. Getroffen hat er sie etliche Male, ist mit ihr von Paris nach Deauville gefahren, um die Kinder im Internat zu besuchen. Bei langen Autofahrten, Spaziergängen und Gesprächen, erkennen sie ihre innere Verwandtschaft, aber auch ihre unterschiedlichen Auffassungen vom Glück. Der damals 29-jährige Lelouch wurde mit seinem preisgekrönten Melodram mit einem Schlag berühmt.