Ein verborgenes Leben

Cannes 2019

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Ein verborgenes Leben - 2019 Filmposter
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Mit großer Spannung wurde im Wettbewerb von Cannes der neue Film von Terrence Malick erwartet. Anders als seine vorherigen Werke ist „Ein verborgenes Leben“ jedoch weniger spirituelle Selbstfindung als eine Erkundung des politischen Gewissens im Angesicht einer aufstrebenden Diktatur. Die wahre Geschichte des österreichischen Widerstandskämpfers Franz Jägerstätter wird unter seiner Regie zu einem zeitlosen und zutiefst berührenden Plädoyer für Zivilcourage.

Als im idyllischen St. Radegund um 1940 herum die Männer zum Kriegsdienst eingezogen werden, ist der Großteil des Dorfs für den Faschismus. Doch einer kann den Eid auf Hitler nicht mit seinem Gewissen vereinbaren und verweigert sich. Franz sucht sogar beim Bischof Rat, doch die Kirche stellt sich nicht gegen das Regime. Statt dessen wird der einfache Bauer mit der vermeintlichen Aussichtslosigkeit seines Opfers konfrontiert, der Ächtung seiner geliebten Frau und ihrer gemeinsamen Kinder. Doch eine Gewissensentscheidung ist niemals opportun, sie basiert auf einer unhintergehbaren ethischen Überzeugung. Mit bedrückender Intensität zeigt Malick, wie eine Gesellschaft sich aufgeladen durch Hetze und Hass einen Sündenbock erschafft und schließlich hinrichtet. Ihr steht ein mutiges Leben gegenüber, das den Geschichtsbüchern verborgen geblieben ist, aber dennoch einen Unterschied gemacht hat.