Fossil
Deutschland | 2023 | FSK 12
Tagebauarbeiter Michael weigert sich, den bevorstehenden Kohleausstieg zu akzeptieren. Er will keine Veränderung. Gefangen in seiner Verbissenheit, verliert er jedoch zunehmend den Rückhalt – auch in seiner Familie. Ein spannendes Drama über Tagebau, Riesenbagger und noch größere enttäuschte Hoffnungen: Die Zeitenwende wird hier in großen Totalen der deutschen Industrie gefasst.
Michael (62) lebt mit seiner Frau Miri (64) unweit des Braunkohle-Tagebaus, in dem er seit vierzig Jahren auf einem Schaufelradbagger arbeitet. Als sich ein Arbeitskollege das Leben nimmt, macht er die geplante Schließung des Werks dafür verantwortlich. Denn wo heute noch Bagger räumen, soll schon bald eine blühende Seenlandschaft mit schwimmenden Solarzellen entstehen. Michael versucht seine Kolleg:innen von einem Protest gegen den schnellen Wandel zu überzeugen. Er sorgt sich um Wohlstand und Energiesicherheit. Doch ausgerechnet seine eigene Tochter Anja (30) setzt sich als Umweltaktivistin für einen noch früheren Kohleausstieg ein. Es verhärten sich die Fronten und Michaels Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, überträgt sich in die eigene Familie. Michael kettet sich schließlich selbst im Werk an und hofft, die geplante Sprengung seines Baggers aufzuhalten. Stattdessen wird ihm aber gekündigt und Michael verliert sich vollends in seinem Kampf für sein Lebenswerk. Mit letzter Kraft bricht er in den Tagebau ein und klettert auf den Bagger. Erst als seine Tochter ihm folgt, wird Michael bewusst, dass er sich entscheiden muss, wer er sein will und für wen er wirklich kämpft.
Einen Eindruck von der Premiere im Metropol gibt es hier (klick).