Als Regisseur Guy Nattiv den Film GOLDA über die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir drehte, wusste er noch nichts von den Ereignissen des 7. Oktober. Angesichts der Geschehnisse wirkt sein Werk hochaktuell und wirft aus der Sicht seiner Protagonistin einen Blick auf den noch immer schwelenden Nahost-Konflikt.

Die Handlung konzentriert sich auf die Geschehnisse rund um den 19-tägigen Jom-Kippur-Krieg, den Israel für sich entscheiden konnte, letztlich aber ein halbes Jahr später zum Rücktritt der Regierungschefin führte. Am 6. Oktober 1973 überfielen Ägypten, Syrien und Jordanien auf den Golanhöhen und den Sinai-Halbinseln mit einem Überraschungsangriff das Nachbarland. Meir hatte Warnungen in dieser Richtung ignoriert und musste nun all ihr Geschick einsetzen, um die Lage unter enormem Zeitdruck in den Griff zu bekommen. Dabei muss sie sich nicht nur mit ihrem nur von Männern besetzten Kabinett auseinandersetzen, sondern auch die Unterstützung der USA von Außenminister Henry Kissinger einfordern.

Helen Mirren liefert wie immer eine überzeugende Leistung ab. In ihrer mit einer Oscarnominierung belohnten Maske ist sie kaum wiederzuerkennen. Glaubhaft verkörpert sie eine der ersten weiblichen Regierungschefinnen der Welt, die angesichts dieser großen Bedrohung für ihr Land innerhalb kürzester Zeit wichtige Entscheidungen treffen muss.