Martha wird ungewollt schwanger und gibt ihr Kind zur Adoption frei. Nur einige Zeit nach der Geburt zweifelt sie, ob das wirklich richtig war. Es entfaltet sich ein intensiver innerer und äußerer Konflikt, der sie an ihre Grenzen bringt. In seinem zweiten Spielfilm als Regisseur nach “In Berlin wächst kein Orangenbaum” konzentriert sich Kida Khodr Ramadan auf Marthas Kampf um ihre Identität als Frau, Mutter und ihr Streben nach Freiheit.

Irgendwo zwischen Psycho- und Beziehungsdrama angelegt, atmet der Film Berlin in all seiner Widersprüchlichkeit zwischen Tiefsinn und Oberflächlichkeit und ist dabei so borderline wie seine Protagonistin. Lilith Stangenberg zeigt in ihrer Rolle einmal mehr, wie sie Momente tiefer Melancholie und brutaler Emotionalität ausloten kann. Die Inszenierung ist dabei unaufgeregt und schonungslos zugleich. Ramadan zeigt großes Einfühlungsvermögen und fast denkt man, er will den Leuten zeigen, dass sein Image als Schauspieler und die kürzliche Berichterstattung über ihn nicht viel mit ihm als Menschen zu tun haben. Vor mehr als zehn Jahren vor seinem großen Erfolg mit “4 Blocks”, hatte er uns mit Regisseur Cüneyt Kaya im Bambi besucht, um den Film “Ummah – Unter Freunden” zu präsentieren und wir freuen uns sehr, dass er nun wieder als Regisseur seines eigenen Films im Metropol zu Gast ist.