VorschauSTART | 02.10.2025

Karla

Filmfest München

Infos Vorführungen

Karla - 2025
Vorführungen
Bambi
  • Mi.01.10.
  • Do.02.10.
  • Fr.03.10.
  • Sa.04.10.
  • So.05.10.
  • Mo.06.10.
  • Di.07.10.
  • Mi.08.10.
  • Do.09.10.
  • Fr.10.10.
  • Sa.11.10.
  • So.12.10.

Düsseldorfer Premiere

mit Regisseurin Christina Tournatzés

Informationen

Für die Beste Regie wurde Christina Tournatzés KARLA in München ausgezeichnet. Nicht zu Unrecht, gelingt es der Fernsehproduktion doch das zu schaffen, was Kino ausmacht: eine Geschichte, über die die Protagonistin nicht reden kann, mit Bildern zu erzählen. Und da sind wir schon beim zweiten Glücksfall dieses Films, seine Protagonistin: Elise Krieps war 14 Jahre alt, als sie den Film drehte. Sie ist die Tochter von Vicky Krieps, und die Schauspielerei scheint ihr in die Wiege gelegt. Jedenfalls ist sie beinahe in jeder Szene des Films zu sehen und muss ihn ganz allein tragen.

Kalle Somnitz

Nach etlichen Übergriffen entschließt sich Klara, ihren gewalttätigen Vater anzuzeigen. Auf dem Polizeirevier will sie ihn aber nicht als Täter benennen, und als die Polizeibeamten sie nach Hause schicken wollen, pocht sie auf ihr Recht und verlangt nach einem Richter. Doch auch dem will sie Ross und Reiter nicht nennen. Es sind die sechziger Jahre, und von solchen Fällen hat man zwar schon gehört, aber vor Gericht landen sie in der Regel nicht. Dafür gibt es zu wenig Fakten und schon gar keine Beweise. Die Hartnäckigkeit des Mädchens beeindruckt jedoch den Richter, und irgendwann beginnt er, ihr zu glauben. Karla kann über viele Dinge, die sie beklagt, nicht reden, die Stimme versagt, Tränen kullern über ihr Gesicht oder eine Panikattacke lässt sie Reißaus nehmen. Ganz allmählich entwickelt der Richter eine Kommunikationsmethode, die eine Verständigung zwischen den beiden ermöglicht. Doch vor Gericht wird ihm all das nichts nützen. Hier zählen nur Fakten und Glaubwürdigkeit, und die sprach man jungen Frauen zu jener Zeit generell ab und ging lieber davon aus, dass sie nur Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen.

Regisseurin Christina Tournatzẽsder nimmt uns mit in diese Zeit der Klischees und Vorurteile, zeigt uns minutiös den Verlauf von Ermittlungen und Prozess und stellt die Justiz immer wieder in Frage. Auch wenn man selber manchmal den Eindruck hat, dass es zu dieser Zeit einfacher war, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden, zeigt sie, dass man damals nur nicht so genau hingeschaut hat, was die Welt einfacher machte als heute.

 



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