Meine letzte Nacht mit einem Vampir
Frankreich | 2023 | FSK TBA

Wunderbar nostalgisches Regiedebüt, das authentisch daher kommt wie ein Gruselstreifen aus den Siebzigern, aber gar kein Horrorfilm ist, sondern eine zarte Liebesgeschichte unter weltfremden Außenseitern.
Frankreich, 1967. Während die Jugend sich überall da draußen neue Freiheiten erkämpft, fristet Francoise ein tristes Dasein an einer strengen Klosterschule für Mädchen. Ihr einziger Trost ist ihr Pendel: eine Halskette mit Edelstein, von der sie sich die Zukunft voraussagen lässt. Als das Pendel ihr prophezeit, dass die nächste Nacht ihre letzte sein wird, bricht sie zusammen mit ihrer Freundin aus, um sie wenigstens auf der verbotenen Party der Jungs aus der Nachbarschaft zu verbringen. Doch in der Welt da draußen lauern Dinge, von denen sie noch gar nichts wusste… Die Story reicht gerade so aus für einen halbwegs abendfüllenden Spielfilm. Doch dem Regisseur scheint es ohnehin vor allem um die Atmosphäre zu gehen. Schon die ersten Klänge und Bilder beamen uns gekonnt zurück ins Kino von Dario Argento und Jean Rollin. Sofort haftet allem etwas Düsteres und Lasterhaftes an, nach dem die pubertierenden Mädchen hier sich ja so sehnen. Entsprechend unwirklich gestaltet sich ihre Flucht wie ein Schlafwandeln im Märchenwald. Ein schwarzromantisches filmisches Gedicht über die Nahtoderfahrung der ersten Liebe.


