Milk

Oscar 2009 - Bester Hauptdarsteller

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Milk - 2008 Filmposter
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Dass Schwule, Lesben und Transmenschen sich heutzutage nicht mehr im Geheimen und im Schatten zwielichtiger Parks oder Spelunken treffen müssen, um ihre Sexualität auszuleben, haben wir mutigen Vorkämpfern zu verdanken. Einige mussten für ihren Aktivismus sogar ihr Leben lassen: wie der Amerikaner Harvey Milk, der in den 70er Jahren als schwuler Bürgerrechtler den politischen Diskurs aufmischte und großen Einsatz bei der Durchsetzung queerer Rechte zeigte. Gus van Sant setzte ihm hiermit ein mitreißendes filmisches Denkmal, für den ein fulminanter Sean Penn durch seine Gänsehaut erzeugende Intensität 2009 völlig zurecht den Oscar gewann.

San Francisco, Anfang 1970: Harvey Milk (Sean Penn) zieht mit seinem Freund Scott (James Franco) neu in die Stadt, um im Gastro-Quartier einen kleinen Fotoladen zu eröffnen. Als schwules Paar sehen sie sich massiven Anfeindungen ausgesetzt. Harvey kommt zu dem Schluss, dass Angriff die beste Verteidigung ist und reagiert auf den Hass, indem er noch offensiver seine Sexualität nach außen trägt. Der Fotoladen mutiert zum Szenetreffpunkt und das Viertel avanciert zur schwulen Hochburg, in der sich die Kräfte einer neuen politischen Bewegung bündeln. Harvey selbst profiliert sich durch sein Engagement bald auch auf politischer Ebene. Das ist den konservativen Sittenpolizisten ein Dorn im Auge. Versetzt mit dokumentarischem Archivmaterial erzeugt Gus Van Sant die lustvolle, dynamische Post-68er-Ära-Stimmung und setzt durch seine genaue Wiedergabe des Zeitgeistes Genre-Maßstäbe. Vor der Kamera brilliert ein hochkarätig besetzter Cast, angeführt von Sean Penns mitreißender Performance als Galionsfigur der damaligen LGBT-Community.