Pearl

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Pearl - 2022
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Die lang erwartete Vorgeschichte zu Ti Wests Kulthorror-Überraschungshit X (2022), unmittelbar im Anschluss gedreht und in den USA kurz danach im Kino, mit einem Jahr Verspätung nun endlich auch auf deutschen Leinwänden. Nach der Liebeserklärung ans Slasher-Kino der Siebziger à la TEXAS CHAINSAW MASSACRE, wird diesmal mit Anmutungen aus Hollywoods Goldener Ära der Dreißiger bis Fünfziger kokettiert, irgendwo um die Ecke vom ZAUBERER VON OZ…

Eine Farm irgendwo in Texas im Jahr 1918. Nachdem ihr Mann in den Ersten Weltkrieg gezogen ist, lebt die junge Pearl allein mit ihren Eltern: einem komplett gelähmten alten Vater, den sie pflegen muss, und einer streng religiösen, herrschsüchtigen Mutter, die ihr das Leben zur Hölle macht. Im stillen Kämmerlein träumt sie vom glamourösen Leben eines Hollywood-Stars, wie sie es aus dem Kino im nächsten Ort kennt. Als sie den Filmvorführer näher kennen lernt, der selber große Pläne hat und eigene Schmuddelfilme machen will, und zudem die örtliche Kirchengemeinde ein Casting für eine fahrende Tanztruppe veranstaltet, scheint der Ausweg zum Greifen nah…

Regisseur Ti West und seine Hauptdarstellerin Mia Goth, die diesmal auch das Drehbuch mitschrieb und den Film koproduzierte, erzählen die greise Mörderin aus X als verzweifeltes junges Mädchen, das auf dem Land versauert, bis es durchdreht. Goth verkörpert die Wahnsinnige mit Inbrunst und West steigert sich formal in einen herrlichen Kitsch-Rausch von der Eröffnungssequenz, die das einsame Farmleben als OZ-artiges Idyll in Technicolor präsentiert bis zum finalen Gemetzel, das sich wie ein Kaleidoskop von Busby Berkeley entfaltet. Gespickt mit Verweisen auf Klassiker wie Polanskis EKEL und natürlich mal wieder Hitchcocks PSYCHO, aber auch auf aktuelle Themen wie die Gleichberechtigung und das Leben in der Pandemie, ein kurzweilig kluges Stückchen postmoderner Pop.

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