Prélude

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Prélude - 2018 Filmposter
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Mit ihrem Debütfilm nähert sich die Regisseurin Sabrina Sarabi dem vielfach beleuchten Topos des innerlich zerrissenen Musikers, und findet durch ihre rhythmische, selbst von Musikalität geleitete Inszenierungsweise zu einem ganz eigenen Blick auf die Verletzlichkeit eines jungen Klavierstudenten. Ein hervorragendes Ensemble trägt dabei die Stimmung des Films, die wiederum in ihrer bedrohlichen Unterströmung an die frühen Arbeiten Polanskis erinnert.

Ein Prélude gilt als Instrumentalstück mit hinführendem Charakter und beschreibt damit sowohl formal wie auch inhaltlich die Bewegung des atmosphärischen Dramas. Der junge Konzertpianist David (Louis Hofmann) wird an einem namenlos bleibenden Musikkonservatorium angenommen, und gerät an die unerbittliche Professorin Matussek (Ursina Lardi), deren Ansprüche er nicht ohne weiteres erfüllen kann. Und auch in der Liebe scheint er nicht zu genügen, denn die bereits vergebene Gesangsstudentin Marie (Liv Lisa Fries) lässt sich nicht auf mehr als eine Affäre mit ihm ein. Immer mehr scheint der junge Mann an sich selbst und seiner Begabung zu zweifeln, bleibt abhängig vom Urteil anderer, und begibt sich schließlich in einen Sog von Destruktivität. Sarabi gelingt es, ihre Figuren niemals zu Schablonen gerinnen zu lassen, und erzeugt statt dessen Spannung über die tiefe Ambivalenz, die sich durch alle Beziehungen zieht. Durch einen stakkatohaften Rhythmus, in dem sich die Monotonie der Klavieretüden mit den anderen Geräuschen im Film verbindet, entsteht so ein hervorragendes Psychogramm.