Rafiki

Cannes 2018 - Regie

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Rafiki - 2018 Filmposter
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Dass afrikanische Teenager sich in Filmen ihrer Heimatländer küssen, war bislang rar. Weil es in „Rafiki“, dem Spielfilmdebüt von Regisseurin Wanuri Kanihu nun auch noch zwei junge Frauen sind, wurde die Geschichte einer zarten Freundschaft in Kenia vor ihrer Premiere sogar mit einem Aufführungsverbot belegt. Frischer Wind in der afrikanischen Filmlandschaft und ein offener, lebendiger Einblick in eine fremde Welt und auf den freiheitsliebenden Drang der dort lebenden Jugendlichen, sowie vorherrschende gesellschaftliche Dynamiken.

Etwas „echtes“ wollen sie sein und erleben, die beiden Töchter von zwei aktuell im Kommunalwahlkampf befindlichen Männern eines quirligen Viertels in Kenias Hauptstadt Nairobi. Echt meint: nicht so zu werden wie ihre Mütter, die üblicherweise tun, was der Ehemann ihnen sagt, die zuhause sitzen und sich langweilen. Nein, Kena und Ziki wollen, auch wenn sie sich anfangs noch etwas skeptisch mustern, ihren eigenen, selbstbestimmten Weg gehen. Den beiden Darstellerinnen Samantha Mugatsia und Sheila Munyiva zuzusehen, wie sie sich von der Liebe verzaubert auf eine verbotene Freundschaft mit einem hoffnungsfrohen Ende einlassen, macht vor allem deshalb Laune, weil man ihnen die Lebensfreude, aber auch die Zweifel abnimmt.

Dass der Kontinent sich emanzipiert und eine Kultur des Optimismus entwickelt, dafür ist „Rafiki“ ein gelungenes Beispiel. Das Aufführungsverbot in Kenia unterstreicht allerdings auch, dass der Weg des Wandels ein steiniger ist.