Südkorea gibt in Sachen Film mittlerweile regelrechte Trends vor. Mit „Burning“ oder „Parasite“ kamen letztes Jahr von Kritik und Publikum gefeierte Filme in die hiesigen Kinos. Letzterer räumte sogar bei den wichtigsten amerikanischen Filmpreisen ab und gewann vier Oscars. Auch wenn Regisseur Jae-gon Son mit seiner Komödie „Rettet den Zoo“ verhältnismäßig unbedarft daherkommt, ist sie dennoch ein Plädoyer gegen den Neoliberalismus und für mehr Menschlichkeit. Und für gediegene Kurzweil und viele Lacher sorgt sie allemal!

Tae-soo (Jae-hong Ahn) arbeitet als Assistent in einer Anwaltskanzlei. Natürlich will er in dieser Position nicht verbleiben und in der Hierarchie etwas weiter nach oben kommen, weshalb er den undankbaren Auftrag annimmt, ein kurz vor dem Bankrott stehenden Zoo für weitere drei Monate über Wasser zu halten. Damit soll Zeit geschunden werden um sich in einem Spekulationsgeschäft Vorteile zu verschaffen. Die Aufgabe mutet umso schwerer an, weil im sogenannten Zoo gar keine Tiere mehr existieren, die als publikumswirksame Attraktion fungieren könnten. Neue Tiere, Raritäten wie Löwen oder Eisbären, aus dem Ausland zu importieren, ist nicht nur kostspielig, sondern auch sehr zeitaufwändig. Tae-soo hat einen wagemutigen Einfall: warum nicht das verbliebene Personal in pelzige, lebensechte Tieranzüge stecken und die Eisbären, Gorillas, Löwen, Faultiere & co. spielen lassen? Aus einer gewissen Entfernung dürfte der Unterschied ja schließlich „kaum“ auffallen! Augenzwinkernder Spaß, bei dem am Ende auch der Profitgier ein Strich durch die Rechnung gezogen wird.