Sigmund FreudFreud über Freud

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In assoziativer Weise montiert der französische Regisseur David Teboul biographische Quellentexte aus dem Nachlass des berühmten Psychoanalytikers Sigmund Freud und seiner Tochter Anna mit nie gesehenen Archivaufnahmen. Es entsteht nicht nur ein außergewöhnlicher Einblick in die Ambitionen und Selbstzweifel eines großen Denkers, sondern auch ein Gefühl für das Milieu aus dem die Psychoanalyse in Wien, Berlin und Budapest Anfang des 20. Jahrhunderts hervorgeht. Nicht zuletzt beleuchtet der Film Freuds jüdische Herkunft, seine Auseinandersetzung mit ihr und die Verfolgung, der seine Familie nur zum Teil entkam.

Nur selten spricht eine Erzählerstimme im filmischen Off eine kurze Kontextualisierung der Bilder ein. Die meiste Zeit über führen die durch Schauspieler gekonnt zum Sprechen gebrachten Niederschriften der Freuds selbst durch die Geschichte. Ergänzt werden ihre Gedanken von Anhängern und Freunden der psychoanalytischen Bewegung, darunter Marie Bonaparte, der nicht nur die einzigen Filmaufnahmen Freuds zu verdanken sind, sondern dessen Überleben durch das von ihr ermöglichte Londoner Exil. Seine drei Schwestern, die in Wien zurück blieben, wurden in den Vernichtungslagern ermordet. Durch klug gewähltes historisches Archivmaterial erzeugt der Film einen intimen und nachhaltigen Eindruck der Ausgangspunkte psychoanalytischen Denkens.

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