VorschauSTART | 18.12.2025

Sorry, Baby

Drehbuchpreis, Sundance 2025

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Sorry, Baby - 2025
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Agnes hat gerade eine Stelle als Literaturprofessorin an einer kleinen Universität in New England angetreten. Sie lebt noch in ihrer alten Studentenbleibe, doch ihre Kommilitoninnen sind längst ausgezogen. Sie unterhält eine lose Beziehung mit einem jungen Mann aus der Nachbarschaft, aber festlegen will sie sich nicht. Wie man überhaupt den Eindruck hat, dass Agnes gerade einen Lauf hat, aber glücklich scheint sie nicht zu sein.

Irgendwie steckt sie fest, steht sich ständig selbst im Weg und kriegt ihr Leben nicht wirklich auf die Reihe. Da der Film in Episoden erzählt wird, die immer ein Jahr früher spielen, schwant uns bald, dass es da ein Ereignis in ihrer Vergangenheit gegeben hat, dass ihr merkwürdiges Verhalten erklären kann. Letztendlich liegt die Ursache vor drei Jahren, als sie als Doktorandin von ihrem Doktorvater sexuell missbraucht wurde. Alles was danach kommt, zeigt der Film sehr einfühlsam. Nach dem anfänglichen Skandal, wächst schnell Gras über die Sache, und auch Agnes versucht mit dem Problem umzugehen, es zu bewältigen, es zu überwinden, und doch wirkt es immer wieder nach.

Dabei rückt das besagte Problem nie in den Vordergrund, sondern Eva Victor, die diesen Film geschrieben und inszeniert hat und auch die Hauptrolle spielt. Ihr gelingt hier ein ungeheuer feinfühliges Generationen-Porträt, das Anfang des Jahres in Sundance gefeiert wurde. Eva Victor erinnert dabei ein wenig an Greta Gerwig, die ähnliche Generationen-Porträts von jungen Frauen geschaffen hat, doch die spielten immer in der Großstadt. Eva Victor hat sich dagegen für eine amerikanische Kleinstadt entschieden und weiß die Unterschiede und Nuancen ausgesprochen sensibel und einfühlend einzufangen.

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