The Dissident

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The Dissident - 2021 Filmposter

"The Dissident" ist auch online verfügbar.

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Informationen

THE DISSIDENT von Regisseur und Oscar-Gewinner Bryan Fogel (IKARUS) ist ein Dokumentar-Thriller, der in die höchsten Sphären der Macht vordringt, um das Labyrinth der Vertuschung in Zusammenhang mit der Ermordung des Washington-Post-Journalisten Jamal Khashoggi im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul aufzudecken. Der Film zeigt umfangreiches, bisher unveröffentlichtes Videomaterial und Interviews mit Menschen, die in enger Verbindung mit dem Fall Khashoggi stehen, darunter seine Verlobte Hatice Cengiz, türkische Polizeibeamte und Staatsanwälte sowie der jungen saudische Dissident, mit dem Khashoggi zusammenarbeitete.

Eigentlich wollte Jamal Kashoggis in der saudiarabischen Botschaft in Istanbul nur schnell ein paar Unterlagen für seine bevorstehende Heirat abholen. Er hat die Botschaft nicht mehr lebend verlassen. Draussen wartet seine Verlobte, doch sie wartet vergebens, am Abend verständigt sie die türkische Polizei. Was folgt ist ein politisches Verschleierungs-Manöver, das seinesgleichen sucht. Hier paaren sich Dreistigkeit und Realitätsverlust, das jedenfalls kann man den Aktivitäten der saudi-arabischen Regierung bestätigen, die sich offensichtlich für so mächtig hält, dass sie meint, über dem internationalen Recht zu stehen und über den Menschenrechten schon längst. Vielleicht ist es diese internationale Überheblichkeit, die die Türkei auf den Plan ruft, diesen Fall schnell und vor allem genauestens zu untersuchen. Bald sind die Täter überführt, sie zur Rechenschaft ziehen kann aber nur die internationale Gemeinschaft. Zwar rudert Kronprinz Mohammed bin Salman, der wohl aller Welt und allen Gegnern seine Macht demonstrieren wollte, ob der internationalen Proteste zurück und bemüht sich um Schadensbegrenzung, doch das Ärgerlichste ist zu sehen, wie schnell die Weltöffentlichkeit zur Tagesordnung übergeht, den Kronprinzen ungeschoren davonkommen lässt, um die Wirtschaftsbeziehungen nicht zu gefährden. Hier zeigt sich deutlich, dass alle Forderung nach Freiheit und Menschenrechten auch gelebt und eingefordert werden müssen. Doch in dieser Beziehung versagen scheinbar alle westlichen Demokratien, denen ihre Wirtschaft wichtiger ist, als Regeln für ein friedliches Zusammenleben. //Kalle Somnitz