Tommaso und der Tanz der Geister

Cannes 2019

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Tommaso und der Tanz der Geister - 2019 Filmposter
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Ein filmisches Selbstporträt oder doch ein fiktiver Film über einen Filmregisseur? Ganz sicher kann man sich bei Abel Ferraras „Tommaso“ nicht sein, auch wenn viele Details der Rolle, in der Willem Dafoe in Topform und Brillanz agiert, an Ferrara, seine Dämonen und sein Leben in Rom erinnern. Ein eindringliches Werk!

Tommaso (Willem Dafoe) ist amerikanischer Regisseur, der seit längerem in Rom lebt. Zusammen mit seiner deutlich jüngeren Frau Nikki (Cristina Chiriac) und der gemeinsamen kleinen Tochter Deedee (Anna Ferrara) lebt er in einem geräumigen Apartment in der ewigen Stadt und versucht, Projekte voranzubringen. Ein aufwändiger Film, der in den Eiswüsten Sibiriens gedreht werden soll, macht ihm zu schaffen: die Geldgeber stellen sich quer. Doch dies ist nicht Tommasos einziges Problem. Das geordnete Leben mit Frau und Kind, die täglichen, sich stets wiederholenden Besorgungen langweilen ihn zunehmend, die Routine des Familienlebens, das er nie anstrebte, das ihm jedoch dabei geholfen hat, seine Heroinsucht zu überwinden. Aus all diesen Versatzstücken, Zitaten und Referenzen, dem persönlichen Wissen um den kreativen Prozess, die Extreme, die er braucht, die Routine, die ihn lähmt, den alltäglichen Beobachtungen und zufälligen Begegnungen, die in die filmische Geschichte eingefügt wurden, formen Ferrara und Dafoe das eindringliche Porträt eines Künstlers, der mit vielem kämpft, vor allem jedoch sich selbst.