VorschauSTART | 16.10.2025

Trains

Infos Vorführungen

Trains - 2024
Informationen

Ein kleines Meisterwerk in der Tradition von BERLIN - SINFONIE DER GROßSTADT (1927) und KOYAANISQATSI (1982): Stumm zu Musik montierte Archivaufnahmen laden ein zu einer emotionalen Eisenbahnfahrt durch die europäische Geschichte.

Am Anfang werden die Züge erst einmal gebaut. Industriearbeiter setzen sie Stück für Stück im Schweiße ihres Angesichts zusammen, bevor es auf die Schiene geht. Dann rasen wir, zum Teil in subjektiver Perspektive, über die Gleise der Geschichte. Ein Krieg, plötzlich jede Menge Soldaten, Kanonenwagen, Verwüstung, Versehrte. Nach der Instandsetzung wieder Freizeitausflüge, es wird getafelt und getanzt. Ein alter Bekannter im Zug: Charlie Chaplin auf Tour! Dann der andere mit Schnurrbart, Hitlergrüße, Deportationen, Vernichtung. Im Luftangriff windet sich der Zug wie ein verletztes Tier…

Die Aufnahmen sind zum Teil nicht weniger als spektakulär. Der polnische Dokumentarfilmer Maciej J. Drygas, dort seit den Neunzigern etabliert, hat sie zusammengetragen und montiert zu einem immersiv lyrischen Bilderstrom, einem nachdenklichen Filmgedicht über die europäische Geschichte, in der die Eisenbahn immer wieder eine zentrale Rolle spielt. Das kongeniale Sounddesign des Litauers Saulius Urbanavičius aus atmosphärischer, an Philip Glass gemahnender Musik und realistischen Geräuschen tut sein Übriges, um uns vollends in den Bann des Films zu ziehen. Muss man im Kino gesehen haben.

Galerie