Yalda

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Yalda - 2019 Filmposter
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Der große Preis der Jury beim Sundance Filmfestival ging in diesem Jahr an einen iranischen Film, dessen dystopische Vision erschreckend zeitgemäß wirkt: Was wäre, wenn eine hypermoderne Mediengesellschaft und archaische autoritäre Strukturen keinen Widerspruch bilden, sondern ein besonders effektives System sozialer Ausbeutung? Kammerspielhaft und hochspannend entfaltet Massoud Bakhshi ein Drama um eine fiktive Reality TV-Show, in der zum Tode Verurteilte öffentlich um Vergebung kämpfen müssen.

Das Yalda-Fest zur Wintersonnenwende soll in der längsten Nacht des Jahres Trost spenden und die Menschen zusammenbringen. Doch für die junge Maryam (Sadaf Asgari) wird sie zu einem weiteren Alptraum, als sie das zweifelhafte Privileg erhält, in einer beliebten Fernsehshow um ihr Leben flehen zu dürfen. Ihr Vergehen, für das sie hingerichtet werden soll, war bloße Notwehr gegen einen älteren, mächtigen Mann, der ihre prekäre Situation als Angestellte ausgenutzt hat. Nun hat seine Tochter die Macht der Begnadigung – doch weder von ihr noch von ihrer eigenen Mutter kann Maryam Solidarität erwarten. Während die Zuschauer per SMS über das Blutgeld abstimmen und die Angestellten des Senders versuchen, sie auf konformes Verhalten einzuschwören, ist die junge Frau entschlossen, ihre Würde und Subjektivität gegen all jene zu verteidigen, die bloß weiter von ihrem Unglück profitieren.