Nathalie: Premiere im Metropol

Am 1.6.24 war der Schweizer Regisseur Lionel Baier zu Gast im Metropol, um seinen Film NATHALIE – ÜBERWINDUNG DER GRENZEN vorzustellen, den er schon 2019-2020 gedreht hat, der aber u.a. aufgrund der Pandemie erst jetzt ins Kino kommt. Im Gespräch stellte er klar, dass sein Film keine Satire über die Flüchtlingskrise sei, sondern lediglich über den Umgang von uns privilegierten Europäern damit: Die Sichtweise der Flüchtlinge zu porträtieren, würde ihm nie einfallen, er sei ja kein Flüchtling. Das Flüchtlingslager, das wir im Film sehen, sei selbstverständlich kein echtes und die Geflüchteten ebenso wenig – bis auf die Frau, die gegen Ende das Wort für die Geflüchteten ergreift: Sie hatte auf eigene Initiative in seinem Film eine Rede halten wollen und er hatte ihr freie Hand gelassen. Die zum Kunstwerk umgebaute Erdbeben-Ruinenstadt, die im Film vorkommt, gebe es übrigens wirklich, sie heiße Gibellina und befinde sich im Nordwesten Siziliens (Vorbild für die metaphorische Verwendung im Film sei Pompeji in Rossellinis REISE IN ITALIEN gewesen), und der Meteorit, der im Film in Nathalies Auto einschlägt, sei für ihn ein gefallener Stern aus der EU-Flagge.