Die Filmreihe

Tribute to Ralph Fiennes

Vorführungen

Tribute to Ralph Fiennes - 2019

Ende letzten Jahres wurden in Sevilla die Europäischen Filmpreise verliehen und für seinen „Beitrag zum Weltkino“ der britische Schauspieler Ralph Fiennes ausgezeichnet. In seiner Dankesrede bezeichnete er den Brexit als beunruhigend und deprimierend und hielt eine glühende Eloge auf das vereinte Europa. Während er in England vorwiegend spaltende Debatten wahrnimmt, verwies er auf die Fähigkeit des Filmemachens und der künstlerischen Auseinandersetzung, wie durch ein Fenster in das Leben und Schicksal anderer Menschen zu blicken. Und wenn wir so, durch die Linse einer Kamera, quasi Augenzeuge werden, ist das der erste Schritt zu einem besseren Verständnis. So jedenfalls verstand Fiennes immer schon seine Arbeit, die Menschen verbinden soll und dem populistischen und reaktionären Gedankengut, das man heute so oft hört, die Stimme der Poesie entgegensetzt. Gleichwohl wie die Musik, kann auch Film Grenzen und Sprachen überwinden mit Erzählungen, Empathie und Emotionen aus Licht und Ton.

Anlässlich seiner Auszeichnung zeigt das Souterrain Kellerkino noch einmal die wichtigsten Stationen seiner Karriere nach. Gleich zu Beginn lehrte er die Zuschauer das Fürchten. Mit seiner kaltblütig-präzisen Performance In “Schindlers Liste” (1993)  zeigt er überzeugen die vielen Facetten eines Unmenschen. In Amerika haftet ihm seitdem die Rolle des Bösewichtes an, die er erst mit “Der englische Patient” (1997) wieder ablegen kann. Beide Rollen brachten ihm eine Oscar-Nominierung ein. Die Theateradaption “Der ewige Gärtner” ist vielleicht sein schönster Film (Oscar 2006), und wenn man mal von seinen Rollen in den Harry Potter- und James Bond-Filmen absieht, ist vielleicht “Grand Budapest Hotel” sein letztes Highlight, das 2014 die Berlinale eröffnete und immerhin vier Oscars einstrich, auch wenn Fiennes wieder leer ausging.

Abgelaufen