Zwischen Savoir Vivre und armenischen Volksliedern: Hintergründiges Biopic über den beliebten Chansonnier Charles Aznavour, das seinen Werdegang nachzeichnet und dabei besonders den Einfluss seines Migrationshintergrunds auf seine Musik deutlich macht.

Geboren 1924 im Quartier Latin als Sohn armenischer Einwanderer lernt Charles Aznavour früh, zu improvisieren, um zu überleben. In ihrer Heimat war sein Vater Sänger und seine Mutter Schauspielerin und auch für Charles steht früh fest, dass er auf die Bühne will, allen Widerständen zum Trotz. Spätestens als er Edith Piaf kennenlernt, scheint der Ruhm zum Greifen nah, doch alle sind sich einig: Er schreibt tolle Lieder, aber seine Stimme und sein Aussehen sind eigentlich nicht fürs Rampenlicht geeignet… Tahar Rahim (EIN PROPHET, DER MAURETANIER) schlüpft voller Hingabe in diese Rolle, imitiert hinreißend Aznavours Mimik und charakteristische Sprache und trägt mit links allein durch dieses liebevolle Denkmal seitens zweier junger Typen, von denen man eigentlich keinen Chanson-Film erwartet hätte: des französischen Poetry-Slammers Grand Corps Malade und seines Musikvideo-Regisseurs Mehdi Idir. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Migrationsgeschichte, der „Street Credibility“ und der korrumpierenden Wirkung des Ruhms. Gleichzeitig kommen alle Fans mit einem ausgiebigen Best-of seiner Chansons voll auf ihre Kosten.

Zum Start zeigen wir auch noch einmal Aznavours autobiografische Doku AZNAVOUR BY CHARLES (klick).