Nilas Traum im Garten Eden
Iran | 2023 | FSK 12

Im Iran gibt es keine unehelichen Kinder – zumindest offiziell. Was das für die eben doch vor allem aus den sogenannten Zeitehen, einer staatlich organisierten Form der Prostitution, entstehenden Kinder bedeutet, davon berichtet dieser heimlich vor Ort gedrehte, bewegende Dokumentarfilm.
Leyla lebt mit ihrer Tochter Nila als alleinerziehende Mutter in der „heiligen Stadt“ Maschhad. Nila wurde im Rahmen einer sog. Zeitehe gezeugt, einer von Staat und Religion tolerierten, sogar geförderten Form der Prostitution, bei der Männer gegen Mitgift für kurze Zeit eine Intimbeziehung mit einer Frau eingehen. Wenn dabei ein Kind entsteht, ist das das Problem der Frau, denn uneheliche Kinder existieren offiziell schlichtweg einfach nicht. Trotzdem will Leyla ihrer inzwischen siebenjährigen Tochter eine Schulbildung ermöglichen und geht von Institution zu Institution, um für ihre Rechte zu kämpfen. Plötzlich meldet sich auch noch Nilas Vater bei ihr: Nach sieben Jahren hat er das Recht, sein Kind, das er noch nie gesehen hat, als seinen Besitz einzufordern… Die selber aus dem Iran stammende und inzwischen in Deutschland lebende Filmemacherin Niloufar Taghizadeh (GOOGOOSH) begleitet Leylas und Nilas haarsträubende Geschichte hautnah mit heimlicher Kamera unter ständiger Gefahr. Ein mutiges Projekt und ein erschütternder Einblick in das Leben im fundamentalistisch-islamischen Patriarchat.
Eindrücke von der Premiere im Metropol gibt es hier (klick).


