Zur Finissage unserer Ausstellung polnischer Plakatkunst zeigten wir am 6.2.2024 Animationsfilme von Jan Lenica und Walerian Borowczyk aus den Jahren 1957-1962 im Metropol. Jan Lenica war einer der großen Pioniere der polnischen Plakatkunst und ist als solcher bis heute international bekannt. Von ihm stammen in unserer Ausstellung z.B. „Das Messer im Wasser“ und „Fellini Casanova“ (beide zu sehen im Cinema). Dass auch Walerian Borowczyk, seit den Siebzigern eher bekannt für seine kunstvollen und sehr erotischen Spielfilme (wie LA BÊTE oder UNMORALISCHE GESCHICHTEN), als Plakatdesigner angefangen hat, ist dagegen inzwischen eher in Vergessenheit geraten. Ende der Fünfziger Jahre taten beide sich zusammen und hauchten ihren Grafiken Leben ein, in dem sie begannen, sie zu animieren, mal als Scherenschnitt, mal als Zeichentrick, mal als gefilmtes und dann verfremdetes Material. Bis Anfang der Sechziger Jahre entstand so eine Reihe von Kurzfilmen, die bald international mit Preisen überhäuft wurden und dem Trickfilm als ernstzunehmendem Kunstwerk auch für ein erwachsenes Publikum zu einer Renaissance verhalfen. Formal vielseitig und freigeistig, inhaltlich provokativ inspirieren sie bis heute so verschiedene Filmemacher wie den französischen Filmessayisten Chris Marker (SANS SOLEIL) und den „Monty Python“ Terry Gilliam, dessen Cut Outs, die schon DAS LEBEN DES BRIAN veredelten, wie eine direkte Fortsetzung wirken.
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