Sandra Hüller ist zurzeit in aller Munde. Das begann schon im Mai letzten Jahres in Cannes, wo sie gleich in zwei Filmen im Wettbewerb in der Hauptrolle zu sehen war. Für die Amerikaner war sie die Frau des Festivals, hatten sie doch noch nicht vergessen, dass sie bereits 2016 mit ihrer Performance in TONI ERDMANN das Festival prägte und dennoch leer ausging.

Nun zeigte sie erneut im Cannes-Gewinner ANATOMIE EINES FALLS, aber auch im Gewinner des Großen Preis der Jury THE ZONE OF INTEREST, die ganze Breite ihrer Schauspielkunst, die es ihr erlaubt, die unterschiedlichsten Rollen gleichsam überzeugend umzusetzen. Und wieder gab es keine Auszeichnung für die deutsche Schauspielerin, die noch heute mehr am Theater als auf Filmsets zuhause ist und erst 2006 mit REQUIEM im Kino debütierte. Doch diesmal war es keine Jury, die ihr den Preis verweigerte, sondern ein technischer Grund, denn das Reglement von Cannes lässt nur eine Auszeichnung pro Film zu.

Egal, jetzt tourt sie schon seit Monaten durch die Welt, um sich – in der gerade laufenden Award Season – all die vielen Nominierungen versilbern zu lassen. Als erstes ergatterte sie den Ehrenpreis der Gilde Deutscher Filmkunsttheater, gefolgt vom Douglas-Sirk-Preis auf dem Filmfest Hamburg. Den Preis der Film Critics Association in Los Angeles hat sie auch gewonnen, wie auch den Europäischen Filmpreis und den Prix Lumières. Es folgten Nominierungen für den Golden Globe, die BAFTA Awards (England), die Césars (Frankreich) und schließlich die Oscars. Wir drücken die Daumen! //Kalle Somnitz

Wir zeigen alle Filme in der deutschen Fassung: