Look Twice!

Look Twice!

Vorführungen

LOOK TWICE heißt unsere neue Filmreihe. Egal ob Original & Remake, Filme von bestimmten Filmschaffenden oder gleichem Thema, in dieser permanenten Reihe geben wir Tipps, welche älteren Filme sich in Bezug auf einen aktuellen Filmstart lohnen könnten (nochmal) anzuschauen, um sie miteinander zu vergleichen.
Wer an der Kinokasse zwei Eintrittskarten eines Look-Twice-Events nachweisen kann, den laden wir zu einem Freigetränk (Softdrink) ein!

Zum Start von REFLECTION IN A DEAD DIAMOND am 9.10.2025:
Das französische Künstler-Ehepaar Hélène Cattet und Bruno Forzani macht sich seit einigen Jahren einen Namen mit seinen eigenwilligen Hommagen an das vor allem italienische Genrekino der Siebziger Jahre. Nach zwei Liebeserklärungen an den „Giallo“ und einem Neo-Italowestern widmen sie sich in ihrem neuesten Streich den comicartigen Bond-Epigonen, allen voran Mario Bavas DIABOLIK (1968). Wer Lust hat, tiefer in den wilden, erotisch-brutalen Kosmos dieser beiden Ausnahmefilmer einzutauchen, dem bieten wir dazu Gelegenheit mit Wiederaufführungen ihrer letzten beiden Filme, die es bislang nur im Mitternachtskino auf die große Leinwand geschafft hatten: dem Neo-Giallo DER TOD WEINT ROTE TRÄNEN und dem abstrakten Kunst-Italo-Western LEICHEN UNTER BRENNENDER SONNE. Nicht verpassen, rar! // Daniel Bäldle

Zum Start von STILLER am 29.10.2025:
Wer nach dem Besuch von STILLER, der Romanverfilmung von Stefan Haupt mit Albrecht Schuch und Paula Beer in den Hauptrollen, Lust hat, den Schweizer Schriftsteller Max Frisch (wieder) zu entdecken, für den haben wir zwei Filme noch einmal ins Programm genommen: In Volker Schlöndorffs kongenialer Romanverfilmung HOMO FABER spielen Julie Delpy und Sam Shepard die Hauptrollen, und Margarethe von Trotta wirft in ihrem Spielfilm INGEBORG BACHMANN einen Blick auf die toxische Liebesbeziehung zwischen Ingeborg Bachmann und Max Frisch.  //Kalle Somnitz

Termine
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Zum Start von BLACK BAG am 15.5.2025:
Steven Soderbergh liebt Kammerspiele, sie ziehen sich durch seine ganze Filmkarriere, angefangen mit SEX, LIES AND VIDEOTAPES bis zu seinem neuesten BLACK BAG – Doppeltes Spiel. Dabei reizt ihr der Schwierigkeitsgrat. Nicht so einfach einen Spionagethriller als Kammerspiel zu inszenieren, Tempo und Spannungsbogen zu entwickeln, wenn alle Protagonisten nur irgendwie rumsitzen. Als Vorbild nannte Soderbergh auf der Premiere in Berlin, Sidney Lumet, der es  mit DIE ZWÖLF GESCHWORENEN geschafft hat einen ganzen Film in einem Raum zu drehen. Dafür hat er Routinen entwickelt, die er sich abgeguckt und weiter entwickelt hätte. Wir zeigen noch einmal das Meisterwerk von Sidney Lumet und das Spielfilmdebüt von Steven Soderbergh.

Zum Start von MONSIEUR AZNAVOUR am 22.5.2025
zeigen wir noch einmal den Dokumentarfilm AZNAVOUR BY CHARLES, den Aznavour selbst gedreht hat. 1948 schenkte Edith Piaf ihm eine Paillard-Bolex-Kamera, die fortan sein steter Begleiter wurde. Bis 1992 hatte er sie auf allen Reisen dabei und filmte mit ihr sein eigenes Tagebuch. Erst kurz vor seinem Tod sichtete er mit dem Filmemacher Marc di Domenico das Material und entschied daraus einen Film zu machen. Einen Film über sein Leben.

Zum Start von 28 YEARS LATER am 19.6.2025
zeigen wir die beiden kultigen Vorgänger: Mit 28 DAYS LATER setzten Regisseur Danny Boyle (TRAINSPOTTING) und Autor Alex Garland (EX MACHINA) 2002 neue Maßstäbe für das Genre: Ein Zombie-Film im Doku-Look, mit realistischer Back-Story anstelle der üblichen Ironie, bitterernst und anti Hollywood, made in UK. Fünf Jahre später erschien die erste Fortsetzung 28 WEEKS LATER, Regie führte diesmal der Spanier Juan Carlos Fresnadillo nach einem Drehbuch von Rowan Joffé (THE AMERICAN), während Boyle und Garland nur als Produzenten fungierten. Der dritte Streich nun stammt wieder direkt von den beiden Schöpfern der Reihe.

Zum Start von ICH WILL ALLES. HILDEGARD KNEF am 3.4.2025:
zeigen wir noch einmal größten Skandal im deutschen Nachkriegsfilm. In DIE SÜNDERIN gibt es eine kurze Nacktszene mit Hildegard Knef, die viele erboste. Die Kirchen riefen zum Boykott des Films auf und auf den Straßen demonstrierten Tausende von Menschen für ein Verbot des Films.

Zum Start von DIE KUNDSCHAFTER DES FRIEDENS 2 am 23.1.2025:
zeigen wir noch einmal den 1. Teil DIE KUNDSCHAFTER DES FRIEDENS, damals noch mit Michael Gwisdek, der  2020 leider verstorben ist.

Zum Start von PADDINGTON IN PERU am 30.1.2025:
zeigen wir am Sonntag, 26.1.25 im Metropol noch einmal alle drei Teile hintereinander: PADDINGTON 1, PADDINGTON 2 und PADDINGTON IN PERU.

Zum Start von DIE SAAT DES HEILIGEN FEIGENBAUMS am 2.1.2025:
Seit mehr als fünf Jahrzehnten kämpft ein Großteil der iranischen Bürger um ihre Freiheitsrechte und muss sich immer wieder von einem despotischen System niederschlagen lassen. Trotzdem flammt der Widerstand der Bevölkerung immer wieder auf. Iranische Filmemacher haben diesen Widerstand stets begleitet. Ihre Filme sind wie ein Spiegel der politischen Verhältnisse. Früher waren die Filme oft poetische Meisterwerke, die ihre Kritik am System nur in Metaphern äußerten (Kiarostami, Makhmalbaf), später bei Panahi und Farhadi wurde sie dann schon konkreter, auch wenn stets die Menschen und ihre Lebensumstände im Mittelpunkt standen.
Mohammad Rasulof ist einer der jüngsten Vertreter des iranischen Kinos und nimmt längst kein Blatt vor den Mund. Er spricht die Zustände in seinem Land direkt an und ist dabei erstaunlich konkret. Dafür lässt man ihn die ganze Härte des Systems spüren. Nicht mehr Berufsverbot und Hausarrest sind seine Strafe, sondern viele Jahre Haft mit täglichen Peitschenhieben. Anfang 2024 ist ihm die Flucht in den Westen gelungen. Seitdem lebt und arbeitet er in Berlin. Wir zeigen noch einmal seinen Film DOCH DAS BÖSE GIBT ES NICHT aus dem Jahre 2020.

Zum Start von QUEER am 2.1.2025:
Luca Guadagnino zählt aktuell zu den gefragtesten Filmemachern der Gegenwart. Der preisgekrönte Regisseur und Produzent wurde am 10. August 1971 in Palermo geboren, wuchs in Äthiopien auf und studierte Literaturgeschichte sowie Film an der Universität La Sapienza in Rom. Guadagnino hat ein Faible für Literaturadaptionen, darunter sein Herzensprojekt, die geplante Verfilmung von Thomas Manns Buddenbrooks. Stars wie Timothée Chalamet verdanken ihm ihren Durchbruch. Zuletzt setzte er mit QUEER (mit Daniel Craig in der Hauptrolle) ebenfalls eine literarische Vorlage gekonnt um. Wir zeigen noch einmal seine letzten beiden Filme CALL ME BY YOUR NAME und das Tennisdrama CHALLENGERS mit denen er den internationalen Durchbruch schaffte.

Zum Start von TRAUMNOVELLE am 2.1.2025:
zeigen wir noch einmal Stanley Kubricks Meisterwerk EYES WIDE SHUT, der Motive aus Arthur Schnitzlers ‘Traumnovelle vom dekadenten Wien der Jahrhundertwende ins mondäne New York von heute verlegt und von einer oberflächlich intakten Ehe erzählt, deren Brüchigkeit durch erotische Versuchungen beider Partner deutlich wird.

Zum Start von QUEER am 2.1.2025:
Luca Guadagninos eigenwillige Adaption von William S. Burroughs’ semi-autobiographischem Roman QUEER verhilft Daniel Craig zu der Rolle seines Lebens und setzt den Focus auf (Sehn-)Süchte: Genusssucht, Nikotin-, Alkohol-, Drogen- und Sexsucht. Eine sehenswerte Adaption, die vielleicht ein wenig die Literatur außer Acht lässt, weswegen wir zum Vergleich noch einmal David Cronenbergs NAKED LUNCH zeigen.

Zum Start von NOSFERATU – DER UNTOTE am 2.1.2025:
NOSFERATU – EINE SYMPHONIE DES GRAUENS (1922) von Friedrich Wilhelm Murnau zählt zu den großen Meilensteinen der Filmgeschichte, unvergesslich Max Schrecks gequälte „Dracula“-Darstellung (umbenannt in Graf Orlok, um dem damaligen Urheberrecht auszuweichen). Wegweisend auch Werner Herzogs NOSFERATU – PHANTOM DER NACHT mit dem legendären Klaus Kinski von 1979. Große Fußstapfen also für Robert Eggers, der mit DER LEUCHTTURM und zuletzt THE NORTHMAN ein Händchen für die Dekonstruktion von Männlichkeitsmythen bewies. Wir zeigen noch einmal die beiden Klassiker!

Zum Start von BETTER MAN am 2.1.2025:
Robbie Williams verkörpert von einem Affen? Das klingt erst einmal gewöhnungsbedürftig, doch Williams selber war begeistert von dieser Idee, und wer den Film im Kino gesehen hat, weiß auch warum. Ausnahmeregisseur Michael Gracey verwebt hier gekonnt Musical-Elemente, Choreografien, visuelle Effekte und eine emotionale Geschichte zu einem mitreißenden Spektakel, das dem Musiker und Entertainer erstaunlich nahe kommt. Dass er sich auf dieses Genre versteht, hat er bereits mit seinem gefeierten Debüt GREATEST SHOWMAN (2018) bewiesen, den wir noch einmal ins Programm genommen haben.

Zum Start von WICKED am 12.12.2024:
‚The Wizard of Oz‘, die Musicaladaption des 1900 erschienenen Buchs von L. Frank Baum, bezaubert seit 1939 mit der Geschichte der kleinen Dorothy, die von einem Wirbelsturm in die alternative Welt des Zauberers von Oz geweht wurde und dabei versehentlich die böse Hexe tötete. Wir zeigen nochmal das mit zwei Oscars ausgezeichnete Original DER ZAUBERER VON OZ  von 1939 mit der einzigartigen Judy Garland.

Zum Start von LIKE A COMPLETE UNKNOWN am 27.2.25:
Eigentlich wollten wir Bob Dylan eine ganze Filmreihe widmen, doch die Rechtelage ist so schwierig und unübersichtlich, dass wir am Ende nur zwei Filme lizenzieren konnten, die wir nun in unserer permanenten Filmreihe “Look Twice” zeigen:

Die vielen Gesichter Bob Dylans in einer Filmbiographie zu zeigen, gelang dem Regisseur Todd Haynes in I’M NOT THERE. In einem ebenso spannenden wie faszinierenden Experiment ließ er Dylan gleich von sechs Darstellern spielen, die alle unterschiedlichen Lebensphasen des Musikers interpretieren. Aus dem herausragenden Ensemble (Heath Ledger, Richard Gere, Christian Bale, Ben Whishaw, Carl Marcus Franklin und Cate Blanchett) sticht Blanchett als einzige Frau noch einmal heraus – fahrig, drogenkaputt und auch äußerlich mit täuschender Ähnlichkeit zum Original.

Eine Art Prequel der Zeit Dylans ist dagegen INSIDE LLEWYN DAVIS, in dem die Coen Brothers einem mittellosen Singer-Songwriter folgen. Ihnen gelingt eine wunderbare und liebevolle Hommage an die New Yorker Musikszene der frühen sechziger Jahre, in der die Folkmusik erstmals aufblühte, und wenn am Ende dieses Films kurz Bob Dylan in einem Café zu sehen ist, wird klar, dass mit ihm eine ganz neue Musik-Ära anbrechen wird.

Zum Start von NIKI DE SAINT PHALLE am 20.3.2025:
In ihrem Biopic konzentriert sich die Regisseurin Céline Sallette auf die Jahre von 1952 – 1961 und zeigt  Niki als eine junge Frau, die früh Mutter geworden ist und so allerlei Traumata aus ihrer Kindheit mit sich herumträgt. Entsprechend holprig ist aller Anfang, doch sie wird ihren Weg gehen. Quasi von der Kunst wiedergeboren, wird sie zu einer der einflussreichsten und radikalsten Künstlerinnen ihrer Zeit. Der Film legt seinen Schwerpunkt auf diese  Anfangszeit und nicht so sehr auf ihr künstlerisches Schaffen. Wer ihre Werke wiedersehen will, für den haben wir noch einmal den gleichnamigen Dokumentarfilm von Peter Schamoni ins Programm genommen.

Zum Start von DIE FARBEN DER ZEIT am 14.8.2025:
Kedric Klapischs DIE FARBEN DER ZEIT ist der schönste Film, den wir zurzeit im Programm haben. Getragen wird er von der wunderbaren Suzanne Lindon, die hier die Hauptrolle der Adèle spielt. Für die Tochter von Vincent Lindon und Sandrine Kiberlain mag das der internationale Durchbruch sein, doch ihre Karriere hat traurig begonnen. 2019 hat sie ihren ersten Spielfilm FRÜHLING IN PARIS selbst geschrieben, inszeniert und auch noch die Hauptrolle gespielt. Damals war sie erst 19 Jahre alt, und man könnte denken: alles ein wenig viel, für die Newcomerin. Doch ihr Film öffnete die Herzen der Zuschauer und wurde sogleich nach Cannes eingeladen. Dort war er aber nie zu sehen, da das Festival wegen Corona ausfiel. Kann es einen traurigeren Karrierestart geben?
So blieb Suzannes Lindons Film, obwohl er auch einen deutschen Verleih fand, weitestgehend ungesehen. Deshalb reichen wir ihn aus aktuellem Anlass jetzt nach, bevor die letzten sonnigen Tage vorbei sind. //Kalle Somnitz